Donnerstag, November 15, 2007

Die Welt in Licht, Schatten und Dunkelheit

Ist die Welt dunkel?

Heute Morgen erhielt der Autor eine E-Mail, in der ein Bekannter ihm seinen frühmorgendlichen Eindruck von der Welt mitteilte und der Meinung war, dass die Welt recht dunkel aussehen würde. Ohne weiter zu überlegen, teilte der Autor ihm nur kurz mit, die Welt würde nicht nur dunkel aussehen, sie wäre auch dunkel. Kurz nach dem Absenden der Antwort in Form einer E-Mail, kamen ihm dann jedoch Bedenken und er fragte sich, ist die Welt wirklich dunkel?

Nein, die Welt ist nicht dunkel, höchstens zur nächtlicher Stunde im jeweiligen Erdteil. Diese unsere Welt, dieser an sich wunderschöner blaue Planet, ist unabhängig von der Tageszeit und Jahreszeit, stetig im dem Licht getaucht, mit welchen wir sie betrachten. Die Sonne ist zwar der Lichtspender und Energielieferant für unser Leben, doch zuviel Licht würde uns blenden. Nur wo neben dem Licht auch noch Schatten und Dunkelheit existiert, wird das Leben ausgewogen und lebenswert. Wie wir Licht, Schatten und Dunkelheit verteilen, liegt jedoch in unseren Händen. Und, ja leider, um die gerechte Verteilung von Licht, Schatten und Dunkelheit ist es global gesehen, recht schlecht bestellt. Doch nicht nur in globalen Maßstäben betrachtet, gibt es da viele Ungerechtigkeiten bei der Verteilung, auch in unserer direkten Nachbarschaft sieht es da mitunter in vielen Fällen eher schlecht als recht aus.

Doch was gehört dazu, um diese Welt im Licht zu sehen und voller wärmender Sonnenstrahlen zu erleben? Armut wäre keine Schande und Geld ist nicht alles im Leben, so heißt es. Eine Schande ist Armut vielleicht nicht, auch nicht die relative Armut, mit der wir uns in Deutschland und anderen Staaten Mitteleuropas zuweilen konfrontiert sehen. Wenn Armut keine Schande ist und Geld nicht alles ist, was ist es dann, was diese Welt für einige Mitmenschen verdüstert? Um einer Antwort auf dieser Frage näher zu kommen, könnte es nicht schaden, sich an die Maslowsche Bedürfnispyramide zu erinnern. Nach dieser müssen erst die primitivsten Grundbedürfnisse des Menschen erfüllt sein, bevor ein Mensch die nächste Stufe erklimmen kann. Mit dem Erklimmen der nächsten Stufe ist es jedoch noch nicht getan, wenn der Mensch sich in seinem Leben nach einem Stücklein sozialer Anerkennung und Selbstverwirklichung strebt.

Hierin liegt auch das eigentliche Problem. Global gesehen gibt es Millionen und Abermillionen von Menschen auf dieser Welt, die täglich aufs Neue von morgens bis abends nur damit beschäftigt sind, diese unterste Stufe für einen Tag zu erklimmen. Einige Millionen erreichen nicht einmal täglich diese unterste Stufe des Existenzminimums, leiden in Dürregebieten an Wasserknappheit und Unterernährung. Und in Europa? Wirklich Hungern braucht zumindest in Deutschland niemand. Doch dafür gibt es selbst im ach so reichen Deutschland Millionen von Menschen, denen es große finanzielle Probleme bereitet, die Stufe zwei und drei der Maslowschen Bedürfnispyramide zu erreichen und zu überwinden. Auch diesen Menschen fällt es schwer die Stufe der sozialen Anerkennung und der Selbstverwirklichung zu erreichen. Und warum? Weil sie unter relativer Armut leben und die finanziellen Grundlagen nicht vorhanden sind. Dabei könnten die Grundlagen vorhanden sein, wenn die vorhandenen Mittel gerechter in der Welt und auch innerhalb von Deutschland verteilt würden. Doch so erleben diese Menschen unsere Welt leider oftmals viel zu sehr in Dunkelheit und Schatten liegend, statt in Licht und Sonnenschein geflutet.