Donnerstag, Oktober 18, 2007

Noch einmal Liebe und Liebeskummer

Wie Depressionen und Liebeskummer überwinden?

Die Liebe zwischen zwei erwachsenen menschlichen Wesen ist je nach dem Grad des Verliebtseins eines der stärksten Gefühle und sie ist, falls diese Liebe auf Gegenseitigkeit beruht, einfach nur wunderschön. Endet die Liebe abrupt und einseitig, so gibt es den allseits bekannten Katzenjammer, verbunden mit einer Form von Depressionen, die der Volksmund als Liebeskummer bezeichnet. Die Trennung und der Liebeskummer erscheint einigen Menschen so unerträglich, dass sie keinen Sinn mehr für ihr zukünftiges Leben erkennen und den Wunsch verspüren, so nicht weiter durchs Leben zu wandeln. Dabei könnte die nächste Liebe nicht minder schön werden. Warum? Die Liebe, sowie das Gefühl der Liebe und die Fähigkeit zum Lieben war letztendlich in der Zeit der Trennung nur noch einseitig, ging somit vom Liebenden aus und wurde vom Partner nur nicht in entsprechender Weise mehr erwidert. Das Gefühl der Liebe endete nun in einem depressiven Zustand, doch die Fähigkeit einen Menschen intensiv zu lieben, geht durch eine Trennung nur selten verloren. Diese Fähigkeit bleibt teilweise bis ins hohe Alter erhalten.

Was ist Liebe nun eigentlich? Wer meint hier einen entscheidenden Unterschied zwischen der Liebe zwischen Mann und Frau oder der Liebe zwischen Eltern und Kindern einflechten zu müssen, nur weil die eine von Natur aus auf die Fortpflanzung ausgerichtet ist, der irrt. Der Verlust eines Kindes wird in oftmals noch schmerzlicher empfunden, als der Verlust eines Partners. In jedem Fall sind es neuronale Geschehnisse, die hier beim Verlust ein Chaos in der Gefühlswelt verursachen. Liebeskummer und Depressionen treffen uns oftmals in der Form, dass die gegenwärtige Welt nur noch Grau in Grau und trostlos wahrgenommen wird. Dieser Zustand wird den Einzelnen in jedem Fall mit voller Wucht treffen, dagegen gibt es nur wenige vorbeugende Verhaltensweisen. Die Frage, die sich stellt, ist lediglich, lassen sich Depressionen oder ein Liebeskummer schneller aus eigener Kraft überwinden?

Um diese Frage besser beantworten zu können, sollte sich der Leidende einmal die Arbeitsweise eines Therapeuten vor Augen halten. Ein guter Therapeut wird oftmals nicht viel mehr machen, als depressive Patienten dazu bewegen, neben den Augenblickchen negativen Erinnerungen und Gedanken auch positive Erinnerungen und Gedanken wachzurufen. Bei einer leichten bis mittleren Depression drehen sich unsere Gedanken oftmals nur um Erinnerungen, in denen wir versagten, bis wir uns selbst als Versager fühlen. Lenkt nun ein Therapeut die Erinnerungen auf Ereignisse in unseren bisherigen Leben, in denen wir Stärke bewiesen haben oder die einfach nur schön waren, so werden hier alte neurologische Verbindungen neu geknüpft und unser vernebeltes Bewusstsein wird sich nach und nach wieder aufhellen.

Durch eine ähnliche Vorgehensweise können leichte Depressionen auch selbst überwunden werden. Dazu ist es jedoch erforderlich, dass der Betroffene zuerst erkennt, dass das Leben ja vor der Depression oder vor der Liebe ja auch schöne Zeiten hatte und das der gegenwärtige Zustand nicht normal sein kann. Nur wer in lichten Momenten dem Bewusstsein die Chance zu dieser Erkenntnis gibt, kann aus eigener Kraft eine Depression überwinden. Der zweite Schritt gestaltet sich dann ein wenig komplizierter. Die Gedanken kommen unwillkürlich und gegen diese Unwillkürlichkeit sind wir machtlos. Doch wer es sich ernsthaft vornimmt, der wird sich bei diesen unwillkürlichen Gedanken selbst ertappen. Gelingt ihn dieses Selbstertappen, so kann er in diesen Minuten bewusst nach anderen schönen Erinnerungen aus seinem früheren Leben suchen. Es wird zu Beginn nicht einfach sein, doch bei konsequenter Umsetzung hilft es mitunter bereits innerhalb weniger Tage. Es sei hier jedoch betont, gerade beim Liebeskummer ist ein Loslassen und Akzeptieren unbedingt erforderlich. Wer sich selbst damit nicht abfinden kann und es nicht wahr haben möchte, dass es nun einmal aus, schluss und vorbei ist, der kann sich auch in seiner Gedankenwelt nicht davon befreien.